Gesunde Lebensmittel durch Agrarökologie in El Salvador

HORIZONT3000

Abgeschlossen

Gesunde Lebensmittel durch Agrarökologie in El Salvador

Durchgeführte Aktivitäten:

Ausbildung von PromotorInnen und Wissensweitergabe an ProduzentInnen

Es wurden zwei agrarökologische Schulen in den Projektgemeinden eingerichtet, die PromotorInnen der Gemeinde El Paraíso/ Departement Chalatenango wurden in der agrarökologischen Schule „San Isidro Labrador“ ausgebildet, jene aus dem Biosphärenreservat Apaneca Ilamatepec/ Departement Ahuachapán im „Faro Huerto Agroecológico Tlali“.

 

Beratungsbesuche und Workshops um eine nachhaltige Produktion zu sichern

Die PromotorInnen wurden von agrarökologischen ExpertInnen der Partnerorganisation FUNDESYRAM beraten und bei der praktischen Umsetzung begleitet. Bei der Anlage ihrer Parzellen wurden sie mit agrarökologischen Produktionsmitteln wie Saatgut und Rohstoffen, aber auch Werkzeug versorgt und in der Planung und Bewirtschaftung der verschiedenen Kulturen engmaschig beraten.

Zudem wurden 15 Workshops in Begleitung des technischen Projektteams von FUNDESYRAM in den Projektgemeinden mit einem gemeinschaftlichen Ansatz durchgeführt. Die Zufriedenheit der TeilnehmnerInnen war sehr hoch da sie das Gelernte direkt in die Praxis umsetzten können.

 

Koch-Workshops mit regionalen Gerichten und lokal produzierten Zutaten

Zunächst wurde mit den agrarökologischen Schulen ein Konzept über vier Module entwickelt, das das Wissen über essbare Pflanzen, gesunde Lebensmittel und die Zubereitung gesunder, überlieferter Gerichte mit agrarökologischen Produkten und deren Verkostung beinhaltet.

Insgesamt wurden durch diese Aktivität 340 Personen in der Zubereitung gesunder Gerichte mit agrarökologisch angebauten, regionalen Zutaten geschult.

 

Werbeaktionen zur Förderung gesunder Lebensmittel

Auf den mindestens monatlich stattfindenden agrarökologischen Märkten wurden die Produkte lokaler ProduzentInnen präsentiert. Mit den agrarökologischen Märkten und 6 Produktmessen in der Projektregion wurde ein großer Fortschritt in diesem Bereich erzielt.

 

Kulturelle Veranstaltungen zur Sensibilisierung von Jugendlichen für die Bedeutung des Umweltschutzes und der Agrarökologie

In El Paraíso wurden in Abstimmung mit der Gemeinde und den staatlichen Schulen zwei agrarökologische Marathons zum Thema Wiederaufforstung mit Waldbäumen im Schutzgebiet und auf Grünflächen der Gemeinden durchgeführt, in dessen Rahmen 700 Bäume gepflanzt wurden. An der Aktivität haben 27 Jugendliche (18w / 9m) teilgenommen.

In Apaneca wurde mit 20 Jugendlichen (10w / 10m) eine Müllsammel-Kampagne im Schutzgebiet „La Laguna Verde“ durchgeführt um die Bedeutung dieser Gebiete für eine gesunde Umwelt in der Region im Bewusstsein der Bevölkerung zu erhöhen.

Ebenfalls in Apaneca wurde eine agrarökologische Exkursion mit SchülerInnen durchgeführt um ihnen den Umweltschutz näher zu bringen. Zudem wurde mit 40 Personen (25 SchülerInnen und 15 Erwachsene) ein agrarökologischer Schulgarten angelegt und die Herstellung von Wurmkompost angeleitet.

4 kreative Workshops und Wettbewerbe, zur Auseinandersetzung mit dem Umwelt-Thema (2 pro Gemeinde)

In El Paraíso wurden in Zusammenarbeit mit der Pfarre zwei Malworkshops für jeweils 20 Kinder organisiert, diese erhielten Materialen, Verpflegung und Transport.

In Apaneca wurde ein Kunst-Wettbewerb zum Thema „Mein Dorf malen“ veranstaltet, welcher 10 junge Menschen dazu motivierte, sich künstlerisch mit der Umwelt ihrer Heimat – dem Biosphärenreservats Apaneca-Ilamatepec, auseinanderzusetzen. Zudem fand ein Literaturwettbewerb mit dem Titel „Das Wissen der Vorfahren hüten“ statt, bei dem 12 TeilnehmerInnen Gedichte verfassten, die das Thema gesunde Ernährung und Lebensmittel umfassen.

 

Agrarökologische Märkte

Der zweimal im Monat stattfindende agrarökologische Markt in El Paraíso wurde ausgebaut und die Produktpalette ausgeweitet, um die Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung agrarökologischer Produkte von rund 20 regionalen Produzent:innen zu fördern.

Im Fall von Apaneca entstand eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Gemeinden, in denen agrarökologische Märkte veranstaltet werden, was den derzeit 15 ProduzentInnen ein größeres Einzugsgebiet und mehr KundInnen den Zugang zu agrarökologischen Produkten ermöglicht.

Zwei Verkaufsstellen in den Gemeinden El Paraíso und La Laguna wurden infrastrukturell verbessert.

In den Gemeinden Apaneca und Salcoatitán im Biosphärenreservat Apaneca-Ilamatepec, einem touristischen Gebiet, wurden zwei Verkaufsstellen mit Regalen und Theken eingerichtet, um agrarökologische Produkte angemessen zu präsentieren und zum Kauf anzubieten.

 

Einrichtung einer online-Plattform für Vertrieb und Zulieferung agrarökologischer Produkte

Einrichtung einer online Verkaufs-Plattform

Zunächst wurde ein Planungs-Workshop mit allen agrarökologischen UnternehmerInnen der Region abgehalten, um die ECOPRODUCTOS-Plattform zu entwickeln. Diese Plattform bietet die Möglichkeit, den Markt und den Verkauf von agrarökologischen Produkten zu erweitern.

Es wurden mehrere Workshops mit UnternehmerInnen aus den beiden Gemeinden abgehalten, um ihre Inputs zur Anpassung der ECOPRODUCTOS-Plattform zu sammeln und zu analysieren. Weitere Workshops fanden statt, um den Umgang mit der Plattform zu vermitteln. Die KonsumentInnen können online und telefonisch bei den ProduzentInnen bestellen.

 

Schaffung von Kleinstunternehmen für die Zustellung

In El Paraíso wurden zwei Personen zu Partnern, einer kaufte ein gebrauchtes Motorrad für die Auslieferung an die Haushalte, die zweite Person kaufte einen Rucksack und Ausrüstung.

In Apaneca und Salcoatitán wurden zwei Liefersysteme eingerichtet, die direkt mit den agrarökologischen Verkaufsstellen verbunden sind. Diese wurden mit einem Fahrrad, Schutzausrüstung und einem Rucksack für die Auslieferung ausgestattet.

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Hintergrund:
In ländlichen Gebieten El Salvadors lebt ein Großteil der Bevölkerung in Armut und die Nahrungsmittelunsicherheit ist alarmierend hoch. Naturressourcen im Land wurden durch umweltschädigende Anbaumethoden, wie die Verwendung von chemischen Düngemitteln und transgenetischem Saatgut, geschwächt. In den letzten Jahren hat sich zudem der Klimawandel auf die Nahrungsmittelproduktion ausgewirkt und verursacht schwankende Niederschlagsperioden, die sowohl zu Dürre als auch zu übermäßigen Regenfällen und Überschwemmungen führen.
Vor diesem Hintergrund wurde das Agrarökologie-Netzwerk von El Salvador (Red Agroecológica de El Salvador – RAES) gegründet, in dem sich ProduzentInnen zu einer Landwirtschaft, die Mensch und Umwelt respektiert, bekennen. Das Netzwerk verbindet lokale ProduzentInnen und Vereinigungen und fördert die agrarökologische Produktion und deren Vermarktung, einen gesunden Lebensmittelkonsum und Ernährungssicherheit, sowie die Selbständigkeit und das Unternehmertum von jungen Menschen und Frauen.

 

Ziele:
Vor dem aufgezeigten Hintergrund war das Projektziel, verschiedene Methoden und innovative Ansätze zur Förderung der agrarökologischen Produktion und Vermarktung zu testen, um die Agrarökologie nachhaltig sowohl bei ProduzentInnen wie KonsumentInnen zu verankern. Dabei wurde auf die bestehenden lokalen Strukturen des Agrarökologie-Netzwerks RAES aufgebaut und diese weiter gestärkt.

 

Resultate:
Es konnten 52 Personen (20 Frauen, 18 Jugendliche und 14 Männer), als agrarökologische PromotorInnen ausgebildet werden, die ihr Wissen an insgesamt 208 ProduzentInnen in ihren Gemeinden weitergegeben haben. Dieses umfasst Techniken von der Aussaat bis hin zur Vermarktung agrarökologischer Lebensmittel.
47 kleine, familiäre Landwirtschaftsbetriebe erhielten spezielle Schulungen zur Verbesserung ihrer agrarökologischen Produktion.
Der Konsum gesunder Lebensmittel wurde durch Koch-Workshops mit regionalen Gerichten und lokal produzierten Zutaten gefördert, über welche 340 Personen erreicht wurden.
Des weiteren wurden KonsumentInnen auf agrarökologischen Märkten und Produktmessen in den Gemeinden für gesunde Ernährung sensibilisiert.
Bestehende Verkaufsstellen für agrarökologische Produkte in vier Gemeinden wurden verbessert und aufgewertet.
Darüber hinaus wurde die Vermarktung durch die Einführung einer Online-Plattform und eines Hauslieferungssystems gefördert, was Angebot und Nachfrage für viele Produkte wie Gemüse, saisonale Früchte, Kaffee, Honig und Kunsthandwerk verbessert hat.
Video zum Projekt
Die Protagonistin des Handlungsstranges ist Yeni Esmeralda Espinoza, eine agrarökologische Promotorin aus Apaneca, sie erzählt aus der Perspektive der Frauen in der Region von den Aktivitäten und Erfolgen des Projekts.
Das Video wurde von HORIZONT3000 mit Finanzmitteln der Dreikönigsaktion und einem professionellen Filmteam durchgeführt. Es ist in spanischer Originalversion mit deutschen Untertiteln auf dem YouTube Kanal von HORIZONT3000 verfügbar.

 

Durchführungsorganisation:
HORIZONT3000 – Österreichische Organisation für Entwicklungszusammenarbeit

 

Lokale Partnerorganisation:
Fundación para el Desarrollo Socioeconómico y Restauración Ambiental (FUNDESYRAM), El Salvador

 

Projektreferentin:
Elisa Romero, Programmkoordination Zentralamerika

 

Laufzeit:
01.01 – 31.12.2022 (12 Monate)

 

Gesamtvolumen:
€ 28.000

 

Finanzierungsaufteilung:
ecotopia: € 28.000